"Crazy Pit" meets "Med Mexx"
Peter kenne ich von Motorradtouren der Blue Knights. Er hatte mich auch im portugiesischen Lockdown 2020 mit Hörbüchern versorgt. Es stellte sich heraus, dass wir mit dem Kaukasus in etwa das gleiche Ziel hatten. Sollte es also passen, dann könne man ja ein Stück zusammenfahren.
Ich treffe Peter auf einem eigentlich noch geschlossen Campingplatz in Bergamo unterhalb des alten Pergamon. Er ist in Begleitung von Heike, eine Bikern aus dem Raum Düsseldorf, die in den Iran will, und die er auf der Fähre von der griechischen Insel Evia kennengelernt hatte. Sie hatten auf mich gewartet.
Gemeinsam nehmen wir einen Dolmus und fahren zur Basis Station einer Seilbahn. Bei starkem Wind geht es dann weiter schaukelnd nach oben zur Akropolis. Ein toller Blick über die Landschafft und beeindruckende Überreste des alten Pergamon erwarten uns. Zu Fuß geht es den Berg dann wieder hinunter.
Ephesus und die Sinterterrassen von Pamukkale stehen als nächste Ziele auf meinem Plan. Da sich das mit den weiteren Plänen von Heike und Peter deckt beschließen wir zusammen zu fahren. Ein weiterer Campingplatz mit Restaurant bei Selçuk ist schnell gefunden, doch erreichen wir ihn erst nach teilweise abenteuerlichen Straßen und Bergdörfern am späten Nachmittig.
Ich krabbel aus dem Zelt und spüre meinen Körper. Ein kleiner Gang über den noch verschlafenen Campingplatz und am Strand entlang sorgt für die nötige Körperspannung doch bis zum morgentlichen Kaffee ist es noch zu früh, hat das Restaurant noch geschlossen.
Nachdem die Zelte abgebaut sind fahren wir nach Ephesus und mischen uns unter die stetig ansteigende Zahl der Touristen die aus den ankommenden Reisebussen quillen. Neben dem Theater, dass in großem Aufwand renoviert wird, wobei der direkt davor plazierte Baukran so gar nicht ins Bild passen will, ist die Bibliothek das wirklich imposante, guterhaltene touristische Ziel von Ephesus schlechthin.
Trotz schlechter Wetterprognosen beschließen wir durch die Berge nach Pamukkale zu fahren. In einem kleinen Bergdorf machen wir eine Cay Pause. Von den überwiegend älteren Männern werden wir beäugt. Man lächelt uns freundlich. Nachdem der zweite Cay getrunken ist kommt ein junges Mädchen an den Tisch. Sie spricht englisch. Man habe sie gerufen und gebeten zu übersetzen und so stellt sie ein paar kleine Fragen nachdem woher und wohin und ob es uns gut ginge, ob alles zu unserer Zufriedenheit sei und ob der Wirt uns noch einen Cay ausgeben dürfe. Uns schlägt eine wundervolle Freundlichkeit entgegen die uns noch bis in den Abend angenehm begleitet..
Obwohl die Wetter App recht behält bleiben wir optimistisch und verzichten auf unsere "Regenpelle". Nass bis auf die Knochen kommen wir letztendlich am Hotel an. War am Morgen noch alles frei, standen wir nun vor einem ausgebuchten Hotel. Es sei Bayram, das Fest des Fastenbrechens und daher schneller mal ausgebucht als sonst. Gegenüber finden wir aber eine gleichwertige Unterkunft.
Die Sonne scheint. Ein guter Tag sich Hierapolis und die Sinterterrassen oberhalb von Pamukkale anzusehen. Vor der mittleren und nur für Fußgänger vorgesehenen, fußläufig gut erreichbaren Eingang steht eine lange Schlange in der Sonne. Für 60 Lira nehmen wir ein Taxi und lassen uns zum linken der beiden oberen Eingänge fahren
Oben dann sehr wenig Betrieb und so sind die Tickets schnell gekauft. Durch die Nekropole von Hierapolis kommen wir zu den gräulich, farblosen Sinterterrassen ohne Wasser, aber auch ohne Touristen. Hi9nter der nächsten Biegung jedoch ändert sich schlagartig das Bild. Menschenmassen stehen in blassblauem Wasser der weißen Sinterbecken. Ein Security achtet darauf, dass man sie nur barfuß betritt. Von etwas weiter oben genießt man dann aber einen wundervollen Blick über die höheren Becken und die dahinter versteckt liegenden, mit Menschen gefüllten Becken hinweg auf Pamuklkale. Das Theater und den höheren Teil von Hierapolis ersparen wir uns und gehen dann an den Menschentrauben vorbei zum mittleren Eingang zurück, wo die Schlange der Wartenden zwischenzeitlich noch größer geworden ist.
Von Pamukkale aus geht es durch die Berge über Fethiye nach Ölüdeniz mit seinem auf vielen Türkeikatalogen verewigten Strand. Ein quirliger Touristenort. Es sei noch Bayram hatte die Hotelbesitzerin Pamukkale erklärt, denn viele hätten die Woche noch frei und nach Corana drängt es die Menschen ans Meer und hinaus. Und so voll sieht es hier auch aus. Richtung "Butterfly Valley" gibt es einen Campingplatz. Am Viewpoint auf die etwa 400 Meter unterhalb und nur von See erreichbare Bucht eine Menschentraube. Etwas weiter auf einem kleinen Felsplateau direkt an der Kante kleine Zelte. Welch ein Kontrast zu Ölüdeniz.
Der Campingplatz mit grandiose Blick auf die Bucht kostet nichts. Es sei öffentlicher Grund wird erzählt und so stehenden in erster Linie, weil nicht leicht zu erreichen, überwiegend Wanderer mit ihren Zelten am Rand des terrassenförmigen Platzes mit Panoramablick.
Nach einem Spartanischen Frühstück aus der Hand, aber drei Tassen Kaffee noch ein letzter Blick auf die unten liegende Bucht und dann geht es weiter Richtung Süden. Ein Campingplatz bei Demre wird für 2 Nächte das Ziel. Waschtag ist angesagt, Myra mit seinen Felsenwohnungen ganz in der Nähe zum Ausflugsziel.
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