Kurven, Kurven, Kurven

Tag 25 - Portugal: Die beiden letzten Tage war ich fast ausschließlich im Bergischen unterwegs bin. Die Straßenverhältnisse sind beispielsweise nicht mit denen im Harz zu vergleichen und so bin ich froh, wenn ich endlich in einer Unterkunft ankomme. Das habe ich wohl unterschätzt und Straßensituationen wie beim Umfaller in Braga sind nicht selten. Die Erfahrung wächst und das Braga-Erlebnis verschwindet mit jedem Kilometer.

Amarante

Von Porto fuhr ich gestern ostwärts und machte einen Abstecher nach Amarante, in dem aus Beschreibungen zu entnehmen war, dass Herrenhäuser und Gutshöfe aus dem 17. Jahrhundert mit farbenprächtigen, lackierten Holzbalustraden die engen Gassen säumen sollen und eine der schönsten Brücken über den Fluss die von Sao Goncalo sei, die zum berühmten Kloster aus dem 16. Jahrhundert führe. Es lag wohl daran, dass ich nach einem kräftezehrenden Umweg dort ankam und es bei einer Pause an der Brücke zum Kloster beließ.

In Viseu hatte ich zum Glück ein günstiges Hotel nahe des Stadtkerns gefunden und so konnte es schon bald nach Ankunft zu Fuß weitergehen. Eigentlich war ich mehr vom Finden eines Restaurants als von Sehenswürdigkeiten getrieben, bekam dadurch aber auch einen kleinen Einblick in den historischen Stadtkern. Mein Abendessen nahm ich dann in einem sehr kleinem Restaurant mit 4 Tischen ein. Der Besitzer, ein Portugiese, in Brasilien geboren, seine Jugend in Griechenland verbracht und 5 Jahre in Frankfurt gelebt, hatte das kleine griechische Lokal erst 14 Tage zuvor eröffnet.

Der heutige Tag war erneut mehr vom Fahren als von Besichtigungen geprägt und erneut musste ich feststellen, dass mein vermeintlich komfortables Zeitfenster für den Tag aufgrund der Straßenverhältnisse dahinschmolz. 

Coimbra, Portugals ältester Universitätsstadt, stattete ich dann doch einen Besuch ab. Zwar habe ich nichts vom Flair gespürt, den die Stadt durch die Mischung aus historischen Sehenswürdigkeiten und teilweise in Roben herumlaufenden Studenten aussprühen soll, dennoch konnte ich der Altstadt eine gewisse Atmosphäre nicht absprechen und ja, hatte ich auch eine Studentin in schwarzer Robe sehen.

Wieder einmal am späten Nachmittag erreichte ich Tomar. Nachdem ich mein Zimmer bezogen hatte machte ich mich schon bald auf den Weg der Stadt, die ich ebenfalls auf "meinem Zettel" hatte, wenigstens noch etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Den Weg zur Burg hätte ich mir allerdings sparen können, denn die war bereits geschlossen. War, denn sie ist normalerweise tatsächlich geöffnet. So begab ich mich auf den Kirchplatz, wo an den Tischen keine 10 Gäste mehr saßen und auch sonst die kleinen Geschäfte in den Gassen langsam ihre Türen schlossen und genoss bei einem Bier die untergehende Sonne.

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