So ein Tag, der dürfte nie vergehn...

Tag 16 - Spanien: Als ich am Morgen aus dem Fenster sah, hätte ich es allerdings nicht für möglich gehalten. Der Himmel war grau und es regnete.
Von Saint-Paul-les-Dax aus starte ich in Richtung San Sebastian. Ich glaube nicht, dass es an Frankreich lag, denn als ich gegen 12 Uhr die Grenze zu Spanien überquere und damit auch die Ausläufer der Pyrenäen hinter mir lasse, steigen nicht nur die Temperaturen im Laufe des Tages bis auf 18 Grad, sondern hellt sich sogar der Himmel auf und zeigt sich ganz, ganz selten zwar, sogar die Sonne. Daher ändere ich meinen Plan so schnell wie möglich zu meiner nächsten Unterkunft in der Nähe von Bilbao zu fahren.
In San Sebastian soll es eine Standseilbahn von 1912 geben. Ich also hin. Obwohl sie tatsächlich in Betrieb ist bin ich mit dem Motorrad den Berg hinauf. Alles andere was ich dort oben antreffe, eine Geisterbahn, ein Kinderkarussell, eine Popcornbude und dergleichen mehr sind geschlossen. Es hat manchmal doch sein Gutes, wenn man in der Nebensaison unterwegs ist. In der Bar des ebenfalls auf dem Berg ansässigen 4 Sterne Hotels trinke ich dann ein alkoholfreies Bier und genieße, allein in der Bar sitzend, die Aussicht auf die Bucht.
Was dann kommt ist Motorradfahren fast in Highend. Seit ich in San Sebastian abgefahren bin, geht es fast ausschließlich an der Küste entlang. Egal ob auf einem Bergrücken, auf der einen Seite tief unten das Meer und auf der anderen Seite tief unten die Autobahn oder unmittelbar an der Küste entlang. Meist trockener, griffiger Asphalt, tolle Aussichten, wenig Verkehr und eine Kurve nach der anderen. „Man(n), was willste Me(e)hr“. Das erste Mal seitdem ich von Zuhause losgefahren bin kommt Spaß pur auf. Das Motorrad und ich wachsen seit der Abfahrt zwar immer weiter zusammen, aber nach diesen ungefähr 100 km weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war sich für die Reise ein anderes Motorrad anzuschaffen. Aber auch wenn wir beide uns näher gekommen sind, so werde ich meinem Motorrad keinen Namen geben. Wir haben dann unterwegs auch gleich ein paar nette, uniformierte Menschen kennengelernt, die nicht nur großes Interesse an meinem Motorrad zeigen, sondern auch an meinen Papieren.....
Am späten Nachmittag erreichte ich dann, ohne Federn gelassen zu haben, meine Herberge mitten in den Bergen.
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