Schnee von Gestern

Tag 7 - Frankreich: Super gut geschlafen und im Bewusstsein des vorherigen Tages eine Pause einlegen zu müssen, was ja eigentlich auch geplant war, passte es zu diesem Morgen, dass die Dame des Hauses mir als Abschiedsgeschenk das am Abend zuvor überreichte Anschlusskabel nebst Ladegerät überlies, so dass ich diesmal, ebenfalls im wahrsten Sinn des Wortes, fast schon wieder komplett aufgetankt losfahren konnte.

Nicht lange und obwohl der Dauerregen eigentlich alles dafür tat, dass es eben nicht passiert, bekam ich für lange Zeit ein breites Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Kann sein, dass Andere jetzt vielleicht auch grinsen oder sogar mit dem Kopf schütteln, aber ich hatte meine ersten Erfahrungen mit Kette gemacht. In der Vergangenheit hatten alle meine Motorräder nämlich einen Kardanantrieb. Als ich dieses Klackern hörte dachte ich anfangs an einen Radlagerschaden, dann an einen Getriebeschaden oder ein Kupplungsproblem. Das Grinsen entstand, als ich nach einem "schlauen" Blick feststellte, dass die Kette durchhing und offenbar beim Anfahren gegen den Hauptständer schlug. Sämtliche bis dahin in meinem Kopf durchlaufenen Szenarien, bis hin zum Motorschaden, waren mit einem Mal dahin. Was kann da einen noch ein Dauerregen aufregen.

Kurz nachdem ich am Morgen Morlaix in nördlicher Richtung hinter mir gelassen hatte, in Morlaix selbst ist eigentlich nur das Eisenbahnviadukt von 1851, wenn überhaupt, sehenswert und irgendwann fährt man fast schon zwangsläufig drunter durch, erreichte ich das Chateau du Taureau - ein Bollwerk aus vergangenen Zeiten auf einer kleinen vorgelagerten Insel.

Das zweite Ziel des Tages sollte der westlichste Punkt der Bretagne werden - Pointe du Raz. Bei schönen Wetter sicherlich ein lohnendes Ziel, bei grauem Himmel eher ein Leuchtturm wie jeder andere. Okay, man war da.

Da es aber Zeit geworden war für eine kleine Auszeit, hatte ich am Morgen beschlossen bei Quimper für 2 Tage mein Nachtlager aufzuschlagen. Ich landete in einem Privathaus in Plovan und wie der Zufall es wollte, nur wenige 100 Meter vom Meer entfernt und mitten in der Pampa. Wenn morgen noch die Sonne scheinen sollte.....  

Mein Domizil für die nächsten beiden Tage

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