1001 Nacht - Seidenstraße - Buchara
Buchara. 300 km geradeaus durch die Wüste. Es gibt Spannenderes.
In Urganch, etwa 30 km hinter Chiwa, komme ich innerhalb von 5 km an 2 Tankstellen vorbei die 95er Benzin anbieten und auch in Buchara kann ich 25 km vor der Stadt nochmals den besseren Kraftstoff tanken, werde ich später in Sarmakand sogar eine Tankstelle mit 98er finden. Meine Bedenken könnten also unbegründet gewesen sein. Nachdem ich die erste Etappe nach der Grenze gut überstanden hatte, habe ich bisher nur einmal 92er tanken müssen und ansonsten keine Probleme gehabt. Bei entsprechender Fahrweise und aufgrund der weder kurvenreichen noch bergigen Gegend, sind mehr als 500 km Reichweite mit dem 23 Liter-Tank der Ténéré kein Problem. Dennoch heißt es immer wieder rechtzeitig und auch im Internet nach entsprechenden Tankstellen Ausschau zu halten, denn Tankstellen gibt es genug, nur meistens mit Gas, denn in Usbekistan kostet Gas nur ein Viertel bis ein Drittel vom Benzin je nach Qualität. Die Preise differieren stark, Für 95er Benzin habe ich 10500 und 12000 SO`M bezahlt, das entspricht etwa 80 bzw. 90 Cent/L für 92er hingegen nur 9000 oder 70 Cent. 80er Benzin kostet nur 45 Cent/L, Gas hingegen liegt nur bei 2500-2700 SO`M also ca. 20 Cent. Auf der ersten Etappe nach der Grenze habe ich beobachten können, wie Lkws am Straßenrand von einem Pick-Up aus großen Plastiktanks heraus betankt wurden. Ist man auf den Schwarzmarkt angewiesen, sind die Preise noch höher. Wenn es aber weit und breit keine Tankstellen gibt, bleibt einem nichts anderes übrig. Von welcher Qualität das Benzin dann ist, weiß man zudem auch nicht, könnte ich an manchen Tankstellen aber auch nicht mit reinen Gewissen sagen. Ich gehe nach meinem Bauchgefühl und nach dem äußeren Erscheinungsbild der jeweiligen Tankstellen. Bisher läuft die Maschine jedenfalls ohne Probleme.
Grenzfluss Amudarja
Ich fahre südlich des Amudarja weiter Richtung Osten bis nahe der Grenze zu Tadschikistan und überquere den Fluss auf einer Brücke, die sowohl von der Eisenbahn als auch wechselseitig von Fahrzeugen befahren wird. Die Spur für die Züge ist in die Fahrbahn eingelassen, sollte man mit dem Vorderrad hineingeraten hieße das das sofortige Aus. Aber es ist ausreichende Spurbreite vorhanden und ein Befahren im Grunde gefahrlos möglich. Nur wenige 100 Meter weiter beginnt dann schlagartig die Wüste.
Buchara ist touristischer als Chiwa und unterscheidet sich auch vom Stadtbild. Es gibt keine Stadtmauern, ein kleiner Fluss durchfließt die Altstadt, die Wege und Straßen sind teilweise breiter, findet innerhalb des Stadtkerns mehr Straßenverkehr statt und sind die Sehenswürdigkeiten, fußläufig zwar sehr gut erreichbar, weiter verteilt. Ich möchte die Kalon Moschee besuchen, muss 5000 SO`M Eintritt zahlen und da ich wegen der Temperaturen die beiden unteren Teile meiner Zip-Off Hose im Hotel gelassen hatte, einen Rock überziehen um meine nackten Waden zu bedecken.
Den Rest des Tages schlendere ich durch die Stadt und lasse das über Mittag noch ruhige, am Abend bei abnehmenden Temperaturen aber stetig zunehmende Treiben auf mich wirken. Morgen fahre ich nach Samarkand.
Chor Minor Madrasa
Abdulaziz-Khan Madrasa
Kalon Moschee
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