Der Countdown läuft
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Ich werde meine Reise dort wieder aufnehmen, wo sie im letzten Jahr abrupt endete und zwar am Unfallort nahe Sisian in Armenien.
Noch während meines 5-wöchigen Krankenhausaufenthaltes, insgesamt 7 Operationen und einer erst Anfang 2023 erfolgten Reha, entschloss ich mich, falls ich jemals wieder Motorrad fahren könnte, meine in 2020 begonnene Reise zumindest ansatzweise so zu beenden, wie ich es mal geplant hatte.
Nach 11 Monaten ist die schwer beschädigte BMW F 800 GS Adventure zwar mittlerweile in Deutschland, hängt sie aber immer noch beim Zoll fest. Eine Fortsetzung meiner Reise mit diesem Motorrad war von Anfang an ausgeschlossen, so dass ich bereits im Krankenhaus nach Alternativen recherchierte. Eine Erkenntnis aus meinen letzten Reisen ist, dass ich mit weniger Gewicht unterwegs sein wollte und mehr als 50 PS nicht nötig seien.
Meine Wahl fiel auf eine Yamaha XT 660 Z Ténéré. Sie ist mit ca. 200 kg zwar kein ausgesprochenes Leichtgewicht, doch hatte sich das Motorrad als so genanntes Weltreisemotorrad bereits einen Namen gemacht. Es gilt als ausgesprochen solide und wenig reparaturanfällig. Für mich als Nicht-Schrauber ein entscheidender Pluspunkt. Fündig wurde ich im Raum Gießen. Erstzulassung 2013 und nur 8700 km Laufleistung waren als Argument ausreichend und so fuhr ich 6 Wochen nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus und obwohl ich noch keine Probefahrt machen konnte, mit dem Zug auf Krücken zur Fahrzeugbesichtigung. Einige Wochen später holte ich das Motorrad mit dem Anhänger ab. In den folgenden Monaten wurde die Maschine dann mit ein paar nützlichen Dingen ausgestattet und machte ich mich im Frühjahr auf 3400 km deutscher Straßen mit ihr vertraut.
Ich hatte mich entschieden das Motorrad nach Tiflis/Georgien transportieren zu lassen und ihm dann mit dem Flugzeug Anfang Juni zu folgen. Die meisten Gegenstände, die sich noch in den Koffern der Unfallmaschine befinden, wie Werkzeug, Campingausrüstung und anderes, werden, wenn die BMW dann endlich ausgeliefert worden ist, nach Überprüfung der Gebrauchsfähigkeit mitgenommen.
Alles ist mehr oder weniger geklärt, die einzige Unbekannte aber ist, wie lange die Ténéré unterwegs sein wird und ob die angenommenen 4 Wochen ausreichen werden. Ich bin gespannt.