Bishkek
Die Hauptstadt, um die ich eigentlich einen Bogen machen wollte. Jetzt sitze ich trotzdem hier und irgendwie fest. Es ist bewölkt. Die Temperaturen liegen bei 25 Grad. Es regnet gelegentlich. Es wird nicht lange so bleiben, aber im Augenblick passt es. Wer will bei einem Wetter wie diesem auch schon Motorrad fahren. Das Hotel ist okay und das Motorrad steht bei "Ironhorse Nomads", der Werkstatt, die mir mehrfach empfohlen worden ist. Eine aufgeräumte und saubere Werkstatt ist mein erster Eindruck und der Mechaniker ebenfalls Besitzer einer XT 660 Z. Mehr Glück kann man fast nicht haben. Es stellt sich bald heraus, dass die Lichtmaschine defekt ist und eine Ersatzbestellung etwa 4 Tage dauern werde. Plus Einbau. Ärgerlich, aber es hätte auch irgendwo im Nirgendwo passieren können. Ich deute es also als ein positives Zeichen. Die Reise soll irgendwie weitergehen, so gut es eben möglich ist.
Ich mache in Kultur und Geschichte. Freizeitpark, "Oak-Park" mit Statuen und Monumenten, staatliches Geschichtsmuseum, Kunstmuseum, Frunse-Museum, zu Ehren des zu Stalin`s Zeiten in Kirgistan und der Sowjetunion bedeutenden
Ich mache in Kultur und Geschichte. Freizeitpark, "Oak-Park" mit Statuen und Monumenten, staatliches Geschichtsmuseum, Kunstmuseum, Frunse-Museum, zu Ehren des zu Stalin`s Zeiten in Kirgistan und der Sowjetunion bedeutenden
Heerführers, so bedeutend, dass Bishkek von 1926-1991 den Namen Frunse trug, Türkische Moschee, Platz des Sieges, Ala-Too-Platz und "Osh-Bazar" und habe damit im Grunde schon alle Sehenswürdigkeiten von Bishkek erwähnt.
Ala-Too-Platz mit staatlichem Museum für Geschichte
Frunse-Museum
Lenin Denkmal
Theater
Mahnmal am "Platz des Sieges"
Türkische Moschee
War der Bazar in Osh ein von mir schon gern besuchter Ort voller Impressionen, sprengt der "Osh-Bazar" in Bishkek in Größe und Angebot alles bis dahin erlebte. Er ist der älteste Bazar in Bishkek und existiert am gleichen Ort wie zur Zeit der Seidenstraße vor mehr als 1000 Jahren. Auf Freiflächen und in Gebäuden erstreckt sich der Markt über viele Hektar, kann man hier zum Beispiel auf einer Fläche gefühlt größer als ein Fußballfeld nur Schmuck, auf weiteren Elektrogeräte und ansonsten fast alle Dinge des täglichen Bedarfs kaufen. Wegen der wenigen Sehenswürdigkeiten in Bishkek werde ich wohl in den nächsten Tagen auf dem "Osh-Bazar" zum Wiederholungstäter.
Impressionen vom "Osh-Bazar"
Reges Treiben am gesamten Markt
Der Gemüsebereich
Stand mit traditionell gefertigtem Brot
Hier holt man das Letzte heraus
Die Gewürzabteilung
Junge beim Verkaufen von Heißgetränken
Osh, mit ca. 370.000 Einwohnern im Süden und Bishkek mit ca. 1,1 Million im Norden, die beiden mit Abstand größten Städte in Kirgistan mit insgesamt ca. 7 Millionen Einwohnern, könnten unterschiedlicher nicht sein was Verkehr, Architektur und Bevölkerung betrifft. In Bishkek ist alles ein paar Nummern größer. Die öffentlichen Gebäude, die Plätze, Parks und natürlich die Straßen. Es wird viel gebaut, stehen die Neubauten teilweise im krassen Gegensatz zu den vielen aus der Sowjetzeit stammenden und langsam bröckelnden Gebäuden. Ganz besonders auffällig ist jedoch der Unterschied im Erscheinungsbild der Menschen. Etwa 2/3 der Bewohner von Bishkek sind Kirgisen, etwa 1/4 Russen, was sicherlich dazu betragen dürfte, allerdings sind 75% der Bevölkerung in Kirgistan sunitische Muslime und dennoch ist ganz offenkundig, dass im Süden Kirgistans der Islam deutlich traditioneller ausgelegt zumindest aber gelebt wird als im Norden. In Bishkek zum Beispiel zeigen Mann wie Frau deutlich mehr Haut, sieht man nur selten Burkas, Hijab, Chador oder Niqab, könnte ich auch in Berlin unterwegs sein.
In diesem Zusammenhang finde ich es interessant, dass der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte 2015 entschieden hat, dass der Niqab oder das Kopftuch nicht zu den Menschenrechten gehört. In Dänemark, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Italien, Spanien, Schweiz und in Österreich gibt es bereits teils geringfügig anders geregelte, gesetzliche Verbote zum Tragen einer entsprechenden Verschleierung in der Öffentlichkeit. Burka und Niqab seien, da seien sich auch weitestgehend islamische Gelehrte einig, nicht religiös begründet, sondern eher in einer Form der traditionellen Auslegung des Islam zu sehen ohne jedoch im Koran oder der Sunna benannt zu werden. Soweit dieser kleine Exkurs.
In Bishkek hatte man jedenfalls, obwohl ich eine kurze Hose trug, im Gegensatz beispielsweise zu Duschanbe/Tadjikistan, wo man mir den Zutritt verwehrte, beim Betreten der Moschee damit weniger ein Problem.
In diesem Zusammenhang finde ich es interessant, dass der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte 2015 entschieden hat, dass der Niqab oder das Kopftuch nicht zu den Menschenrechten gehört. In Dänemark, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Italien, Spanien, Schweiz und in Österreich gibt es bereits teils geringfügig anders geregelte, gesetzliche Verbote zum Tragen einer entsprechenden Verschleierung in der Öffentlichkeit. Burka und Niqab seien, da seien sich auch weitestgehend islamische Gelehrte einig, nicht religiös begründet, sondern eher in einer Form der traditionellen Auslegung des Islam zu sehen ohne jedoch im Koran oder der Sunna benannt zu werden. Soweit dieser kleine Exkurs.
In Bishkek hatte man jedenfalls, obwohl ich eine kurze Hose trug, im Gegensatz beispielsweise zu Duschanbe/Tadjikistan, wo man mir den Zutritt verwehrte, beim Betreten der Moschee damit weniger ein Problem.
Wie auch immer. Ich werde die Zeit hier in Bishkek schon irgendwie rumbekommen. das Vorhaben mir ein Motorrad oder einen Wagen zu leihen habe ich aufgrund der Preise jedoch schnell fallen lassen.
Findet man an jeder Straßenecke: Verkaufstand mit Erfrischungsgetränken wie Chalap, Maksym und Kwas
Maksym ist ein kirgisisches Hefegetränk, dass traditionell aus Gerste, Mais und Weizen hergestellt wird
Chalap wird durch Fermentierung von Kuhmilch hergestellt und
Kwas durch Vergärung von Brot und enthält zudem Kohlensäure und schmeckt süßlich
Tags: Kirgistan