Epilog

235 Tage oder 7 Monate und 3 Wochen, 40665 km, 30 Länder. Ich bin wieder Zuhause und ich bin es gerne.

Die nächste Zeit wird mir zeigen, wie weit die Schatten der zurückliegenden Wochen in den Alltag, der bei mir eher ruhig beginnt, hineinreichen werden. Die letzten Wochen waren sehr intensiv, sowohl hinsichtlich dessen was ich erlebt habe, wem ich begegnet bin, aber auch im Hinblick auf die mentale und körperliche Belastung. Es war gerade am Anfang nicht immer ganz einfach, aber ich wusste, bzw. hatte versucht mich darauf einzustellen, dass es Phasen geben wird, in denen es nicht unbedingt leicht werden würde.  

Manches wurde zur Routine, das Suchen einer Unterkunft zum Beispiel oder das tägliche Packen und wieder Aufladen des Gepäcks. Nachdem ich den Lockdown in Portugal überstanden hatte, der mir aufgrund der Fremde und des Alleinseins ohne wirklichen Kontakt zu anderen Menschen doch einiges abverlangt hatte, konnte ich meine Tour weitestgehend wie vorgehabt fortführen und erlebte dann fast täglich Neues, dass mir in dieser Phase meiner Reise später vorkam wie die Möhre die den Esel auf Trapp hält.

Mit Ausnahme der Tatsache, dass das Wetter sowohl in den ersten, als auch dann in den letzten Wochen absolut nicht mitspielte, habe ich eigentlich nicht den geringsten Grund unzufrieden zu sein. Ich wollte fremde Länder kennenlernen und fremden Menschen begegnen. Ich bin nicht enttäuscht worden. Die Erfahrungen, die kleinen und auch die größeren Situationen, die zwischenmenschlichen und die technischen sind es, die zum Salz in der Suppe wurden. 

Ich war zwischenzeitlich enttäuscht, dass ich die Reise nicht so durchführen konnte, wie ich es mir gewünscht hatte, insbesondere mein großes Ziel den Kaukasus und Russland zu bereisen habe ich nicht erreicht, aber ich werde es nachholen sobald es geht. Im Augenblick aber werde ich mich auf die kommenden Wochen und den Alltag freuen, denn obwohl ich viel erlebt habe, habe ich mein Zuhause, meine Freunde und meine Familie zunehmend vermisst. 

Ich werde mich in absehbarer aber nicht geplanter Zeit wieder auf den Weg machen, um trotz dieser unglaublich langen und intensiven Reise, das Abenteuer fortzuführen. Ich habe gelernt mit mir umgehen und mich aushalten zu können, auch wenn es gelegentlich nicht ganz einfach war, aber ich möchte die Länder und vor allem die Menschen kennenlernen die außerhalb Westeuropas leben, denn das war mein eigentliches Ziel und wird es bleiben, solange ich meinen Hintern auf ein Motorrad bekomme.

Zu guter Letzt möchte ich Danke sagen, zum Einem meinem Körper, dass er so gut durchgehalten hat, aber vor allem Danke an Alle, die mich auf dieser Reise begleitet haben. Es war mir eine Freude für Euch zu schreiben.

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