Mykene+Epidaurus+antikes Korinth

Tag 158+159 - Griechenland: Weil das Hotel wegen Corona kein Frühstück anbietet, kaufe ich mir im nahen Café einen Kaffee und ein Baguette und setzte mich damit nach draußen in die morgendliche Sonne.
Ich fahre von Leonidisis aus überwiegend an der Küste entlang nach Mykene. Durch das berühmte Löwentor gelange ich in und auf einem betonierten, gut begehbaren Rundweg durch die antike Stadt. Mit Ausnahme des Tores, Teile der gewaltigen Stadtmauer und eines Rundgrabes ist wie bei allen antiken Ruinenstädten, außer Grundmauern nicht viel zu sehen. Die Grabbeilagen sind im nahen kleinen Museum ausgestellt. Ich habe den Eindruck als ginge ich an Verkaufsvitrinen in einem Kaufhaus vorbei denn so gut sind die Gegenstände erhalten, obwohl sie bis zu 3500 Jahre alt sind.
Nachdem ich in Nafplio übernachtet habe fahre ich nach Epidaurus. Epidaurus ist in erster Linie durch sein riesiges und gut erhaltenes Theater bekannt. Sitzkissen, Strahler und kleine versteckte Holzhäuschen in denen Kabel zusammenlaufen deuten an, dass das Theater auch heute noch für Aufführungen genutzt wird. Während ich in der obersten Reihe sitze und dieses Theater auf mich wirken lasse, höre ich einen Mann ein paar Töne singen, sehen kann ich ihn erst beim zweiten Hingucken und bekomme eine Probe der unglaublichen Akustik. Nach dieser kleinen Einlage erkunde ich noch die Reste der alten Stadt Epidaurus. An machen Stellen hat man, an anderen wiederum ist man noch dabei, Teile der ehemaligen Gebäude zu rekonstruieren. Hier habe ich wenigstens das Gefühl, dass die Eintrittsgelder (12€ / ermäßigt 6€) auch zur Erhaltung der Anlage verwendet werden.
Für das antike Korinth bin ich zu spät dran. Als ich auf der Burg des Acrokorinth ankomme, habe ich noch ganze 30 Minuten Zeit. Ich hetze den Hügel hinauf um wenigstens von einem Teil der Burgmauern noch einen Blick über den Golf von Korinth und das neue Korinth selbst zu haben. Bis zu den noch weiter oben liegenden Gebäuderesten schaffe ich es nicht mehr, denn eine Sirene macht auf die nahe Schließungszeit aufmerksam. Ich sehe zwei junge Pärchen, wie sie laufend und springend von ganz oben herunter eilen und kurz nach mir das Eingangstor wieder passieren, bevor es hinter uns geschlossen wird.
Obwohl der Peleponnes durch den Kanal von Korinth künstlich quasi zu einer Insel gemacht worden ist, bleibt er aber eine Halbinsel. Trotzdem sage ich mal, dass ich wieder auf dem Festland bin. Es gibt verschiedene Brücken die über den Kanal von Korinth führen, ich überquere ihn auf der nördlichen Senkbrücke, muss zuvor aber noch warten, da die Brücke wegen Schiffsverkehrs abgesenkt und somit gesperrt ist. Die Fahrbahn der Brücke besteht aus längsverlegten Holzplanken, die, wieder oben, natürlich nass und glitschig sind. Das erfordert zwar von einem Zweiradfahrer eine gewisse Aufmerksamkeit, ist aber grundsätzlich kein Problem. Ich fahre auf die Brücke, als mein Vordermann mitten auf der Brücke anhält um ein Foto zu schießen. Wenn ich jetzt hätte bremsen müssen wäre es bestimmt eine Schlitterpartie geworden. In Loutraki lasse ich den Samstag an der fast überfüllten, abendlichen Promenade ausklingen.
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