Türkei

14 Tage bin ich nun unterwegs, habe knapp 4500 km unter die Reifen genommen und stehe an der Grenze zur Türkei. Vor 2 Jahren war in Istanbul Schluss, eben sagt mir ein Beamter, ich dürfe 3 Monate bleiben.
Schon 2 Kilometer vor der Grenze stehen die Lkws. Die Ein- und gleichzeitig auch Ausfahrt zum Kontrollbereich ist eng und unübersichtlich. Nur 3 Pkws vor mir an den ansonsten nicht besonders auffälligen um nicht zu sagen normalen Grenzstation. Kurze Kontrolle am griechischen Checkpoint, dann fahre ich über eine lange Brücke über die Mariza, dem Grenzfluss zwischen Griechenland und der Türkei und damit der EU-Außengrenze. An jedem Brückenkopf ein bewaffneter Posten des jeweiligen Landes. Die beiden griechischen Soldaten winken zurück, die beiden türkischen nicken nur. Riesengroß, als solle man sie aus dem Orbit noch erkennen können, weht die türkische Nationalflagge über der Grenzstation. Ich fahre durch eine Art Triumphbogen. Große moderne Gebäude mit hohen Überdächern. Um einen Kleinbus aus Russland steht und liegt scheinbar alles was man transportiert hatte, das Paar achselzuckend mittendrin. Mehrmals muss ich meine Papiere vorzeigen und dann, der junge türkische Beamte scheint sich fast zu entschuldigen, bestimmt das System, dass ich zu einer anderen Halle fahren solle. Mein Motorrad müsse geröntgt werden. Ich fahre in eine Halle, einem Hangar gleich, und gefühlt 100 Meter lang und stelle es ab. Es wirkt wie ein Fahrrad in einer Turnhalle. Es dauert eine Weile dann setzt sich das monströse U-förmige Gerät, ähnlich wie eine Waschstraße, in Bewegung und fährt dann die ganze Länge der Halle ab. Ob die Kupplung kaputt ist konnte man mir dann allerdings nicht sagen. Alles in allem aber eine recht zügige Abwicklung. In Ipsala, 4 Kilometer hinter der Grenze übernachte ich.
Nach dem Frühstück, vorbereitet auf einem Teller, abgedeckt mit Folie ohne Kaffee aber mit Cay, fahre ich anfangs noch über eine Schnellstraße dann aber in einem Bogen und über Nebenstraßen und erreiche zur Mittagszeit Eceabat. Um 14 Uhr fährt die nächste Fähre. Das Ticket Office ist noch geschlossen. Ich überbrücke die Zeit bei einem Kebap und einen Cay gegenüber.
Auf der ruhigen 30 minütigen Überfahrt vom Europa nach Asien komme ich mit Achmet ins Gespräch. Er war viele Jahre in Deutschland, hat dann in Baku und in Tiflis gearbeitet und mir am Ende seine Telefonnummer gegeben für den Fall, dass ich in den beiden Hauptstädten einmal Hilfe gebrauchen könnte.
Ich fahre nach Troja, weil man da irgendwie gewesen sein sollte, zumal, wenn man in der Nähe ist. Besonders sehenswert finde ich es dann aber nicht.
Meine Unterkunft für die Nacht finde ich etwas oberhalb von Balabanli bei Assos.
Meine Nachbarn in der Nacht
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